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Wir über uns | Schnellboote - Wracks in der Lunkebugt | ||||||||||
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Das Geheimnis der vier Schnellboote Im Marine-Forum 7/8-2011 schreibt VAdm a.D. H. Frank (unter der Überschrift "Das Geheimnis der vier Schnellboote", dass Taucher im Jahre 2010 in einer kleinen Bucht im Osten der kleinen Insel Tåsinge bei Svendborg (Dänemark) die Wracks von vier Schnellbooten gefunden haben. Er fährt fort, dass es aufgrund der Kalottenbrücke und der Abmessungen eindeutig deutsche Schnellboote des Typs S 100 sind. Da sie eng beieinander liegen, ist zu vermuten, dass sie selbst versenkt wurden, worauf auch die fehlenden Torpedos hinweisen. Das Geheimnis ist nur, so VAdm a.D. Frank, weder in offiziellen Akten der Kriegsmarine noch in der einschlägigen Literatur wird über eine Selbstversenkung berichtet und es fehlen auch bislang keine Schnellboote in den Nachweislisten, die genau Verluste und Übergabe bzw. Weitergabe an die Siegermächte dokumentieren. VAdm Frank a.D. mutmaßt, dass es vielleicht die Boote "S 229" - "S 232" gewesen sein könnten, die auf der Schlichting-Werft in Travemünde gebaut wurden. Laut einer ihm erteilten Auskunft von Marcus Schlichting war der Zustand dieser Boote wie folgt:
VAdm a.D. Frank schreibt weiter, dass der Vater von Marcus Schlichting sich erinnerte, dass die Boote in die Pötenitzer Wiek geschleppt wurden. Ob die Boote anschließend von der Marine abgeholt wurden, entzog sich seiner Kenntnis. Es sei möglich, dass die Boote noch zur Schnellbootlehrdivision nach Svendborg verlegten und dann dort ohne offizielle Indieststellung versenkt wurden. Der letzte Kommandeur der Schnellbootslehrdivision, KKpt a.D. Klaus Feldt, hat gegenüber Herrn Reinhard Öser von Marine Research Germany geäußert, dass er sich an die Versenkung der acht Bootsrümpfe erinnern könne. Korv.Kapt. Klaus Feldt - Foto: Kriegsmarine Gemäß Hümmelchen liefen die Boote "S 307" bis "S 314" 1944 vom Stapel wurden aber nie in Dienst gestellt. Für die Boote "S 315" bis "S 321" sind keine Stapelläufe dokumentiert. Von den bei Lürssen im Bau befindlichen Booten "S 307" bis "S 314" wurden sechs durch die Boote "S 48", "S 92", "S 191", "S 211" und "S 305" der 10. SFltl von Wesermünde nach Brunsbüttel geschleppt, wie durch einen durch die Engländer entschlüsselten Funkspruch vom 16.04.1945 an den F.d.S. und den KTB-Eintrag des F.d.S. (vergl. Lebensläufe "S 211" und "S 305") belegt ist.
Entschlüsselter ENIGMA-Spruch - Archiv Flemming Hansen Für die Boote "S 315" bis "S 321" sind keine Stapelläufe dokumentiert, jedoch ist in einem Funkspruch, den die Engländer entschlüsselt haben, die Selbstversenkung des Bootes "S 316" in der Wesermündung westlich der Tegeler Plate am 15.04.1945 gemeldet worden. Entschlüsselter ENIGMA-Spruch - Archiv Flemming Hansen Welches Boot "S 316" im Schlepp hatte und warum es in der Wesermündung versenkt wurde ist nicht bekannt. Nach weiteren Versuchen, die Rümpfe nach Brunsbüttel zu schleppen, die offensichtlich wegen schlechten Wetter nicht ausgeführt wurden, schleppten die S-Boote der 10. SFltl in der Nacht vom 16. auf den 17.04.1945 sechs Rümpfe nach Brunsbüttel.
Entschlüsselter ENIGMA-Spruch - Archiv Flemming Hansen Der weitere Verbleib der unfertigen Boote ab Einlaufen Brunsbüttel ist nicht belegt, so dass es wahrscheinlich ist, dass es sich bei den in der Lunkebucht versenkten Booten um Lürssen-Boote handelt. Wie sie nach Svendborg/Fynen gelangt sind, ist nicht dokumentiert. Bei Gröner "Die deutschen Kriegsschiffe 1815 - 1945", Band 2, ist beschrieben, dass aus der Serie "S 308" bis "S 328" sieben Boote auf der Überführung in der Nordsee gesunken sind, darunter "S 311" das auf Postition 55o0'3" N/010o40'8" E selbstversenkt wurde. Das ist eine Position in der Lunkebucht. Die bei Schlichting gebauten Boote "S 219" bis "S 228" sind alle in Dienst gestellt worden. Ihr Verbleib ist unter Verluste bzw. Verbleib beschrieben. Die in der Lunkebucht versenkten acht S-Boote befanden sich am 05.05.1945 in der Henry Rasmussen Yacht- og Baadeværft (Henry Rasmussen Yacht- und Bootswerft) in Gamle Hestehauge/Fynen zur Endausrüstung. Dänische Quellen geben die Lürssen-Werft als Erbauer der Boote an. Damit scheint sicher, dass die Boote aus der Reihe der nicht mehr in Dienst gestellten Boote 307 bis 321 sind. Auch wird in den dänischen Taucherberichten angegeben, dass die Motoren sich nicht an Bord befanden, ein weiterer Beleg dafür, dass es sich nicht um die Schlichting-Bauten "S 219" bis "S 228" handelte. Fest steht, dass dänische Taucher 4 bis 5 Propeller heraufgeholt haben, die sich in Dänemark in privatem Besitz befinden. Weitere ca. 21 Propeller wurden heraufgeholt und liegen bei dänischen Tauchern, sie sind allerdings Eigentum des Langeland Museums. Ein Teil der Propeller befand sich teilweise im Maschinenraum des einen Wracks, während die Mehrzahl sich in Holzkisten verpackt auf dem Meeresboden befanden. Von einem der Wracks wurde die Kalottenbrücke geborgen und nach England verbracht, wo sie bei der Restaurierung von "S 130" benutzt wurde. Propeller 12 - 1220 für die Mittelwelle MB 511 - Fotos: Archiv Flemming Hansen Propeller 12-1252 Backbordwelle MB 511 - Fotos: Archiv Flemming Hansen Torpedofeuerleitrechner aus der Lunkebucht in der Sammlung Flemming Hansen - Foto: Janka Leimgruber Taucherberichte aus Deutschland und aus Dänemark belegen das Vorhandensein von vier Schnellbootswracks in der Lunkebugt an der Ostküste der kleinen Insel Tåsinge in der Dänischen Südsee. Zwei Wracks sind kurz nach dem Kriege im Auftrag der dänischen Schifffahrtsbehörde gesprengt worden.
In der Zwischenzeit hat eines der Wracks schwer gelitten, weil Mr. Kevin Wheatcroft, der Eigener von "S 130", sich mit Torpedorohren und der Kalottenbrücke des Bootes bedient hat, um Material für die Renovierung des Weltkriegs-Veteranen zu gewinnen. Taucher am geplündeten Wrack - Foto: Søren Olsen
Fehlende Seitenplanken der hochgezogenen Back - Foto: Søren Olsen
Oberdeck ohne Kalotte - Foto: Søren Olsen
Der Brunnen für die vordere Flak - Foto: Søren Olsen Am 24.01.2018 ging bei uns die Nachricht vom dänischen Taucher Martin Larsen ein, dass möglicher Weise ein fünftes Wrack am Rande der Lunkebucht entdeckt worden ist. Da das Wrack sehr beschädigt ist, müssen weitere Tauchgänge erweisen, ob es sich wirklich um ein S-Boot-Wrack handelt. Dem Bericht beigefügt war ein Artikel aus der Wochenzeitung Øboen vom 08.08.2017 über die Markierung der Wracks in der Lunkebucht mit Bojen.
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