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S-Boote in der Kriegsmarine 1935 - 1945

Die Kriegschauplätze der S-Boote

 

Schwarzes Meer 1944

Am 01.01.1944 gehörten auf dem Papier die folgenden Boote zur 1. SFltl:

Boot Kommandant
S 26 Lt.z.S. Karl Silies
S 28 ObStrm. Peter Neumeier
S 40 Oblt.z.S. Günter Weisheit
S 42 Kptlt. Klaus-Dietrich Siems
S 45 Oblt.z.S. Helmuth Moritzen
S 47 Lt.z.S. Gerhard Behrens
S 49 Oblt.z.S. Otto-Erich Schlenzka
S 51 Kptlt. Hermann Büchting
S 52 Oblt.z.S. Werner Kaldewey
S 72 ObStrm. Karl Deckert
S 131 StObStrm. Neumann
S 148 Oblt.z.S. von Dülong
S149 Oblt.z.s. Wülfing

 

Dem Flottillenchef standen in Iwan Baba aber nur fünf Boote für Einsätze zur Verfügung, "S 26", "S 42", "S 47", "S 52" und "S 72". 

In der Werft in Konstanza befanden sich "S 28", "S 40", "S 45" und "S 51", alle aKB. Mit der Ankunft der neuen Boote "S 131", "S 148" und "S 149" war noch nicht zu rechnen, da sie noch auf der Donau unterwegs waren.

In der Nacht 01./02.01.1944 wurde ein Vorstoß mit "S 26", "S 42", "S 49" und "S 52" wegen der Wetterlage abgebrochen. 

Vom 03. bis 12.01.1943 konnte wegen des Wetters kein Einsatz gefahren werden.

Am 13.01.1944 wurde ein Vorstoß gegen den Schiffsverkehr vor der Kaukasusküste wegen des schlechten Wetters abgebrochen.

Vom 14. bis 17.01.1944 konnte wieder wegen des Wetters kein Einsatz stattfinden.

In der Nacht 18./19.01.1944 erfogte ein neuer erfolgloser Vorstoß gegen den Schiffsverkehr an der Kaukasusküste mit "S 49", "S 52" und "S 72".

In der Nacht 22./23.01.1944 wurde mit "S 26", "S 42", "S 45", "S 49", "S 52" und "S 72" vor Tuaspe eine Minenunternehmung durchgeführt. "S 42" musste wegen Maschinenproblemen vorzeitig umkehren, "S 72" hatte auf dem Rückweg ebenfalls Maschinenausfall, erreichte Iwan Baba mit eigener Kraft, musste aber aKB gemeldet werden

Vom 29.01. bis 14.02.1944 hielt das Wetter die Boote wiederum im Hafen fest.

In der Nacht 15./16.02.1944 fuhr die 1.SFlt mit "S 26", "S 42", "S 47" und "S 51" einen Vorstoß zur Kaukasusküste. Es wurden keine feindlichen Schiffe gesichtet.

Vom 17. bis 24.02.1944 erfolgten wieder keine Einsätze wegen des Wetters.

Bei weiterhin schlechtem Wetter wurde in der Nacht 29.02./01.03.1944 mit "S 26", "S 42", "S 45" und "S 51" ein Vorstoß an die Kaukasusküste gefahren, der Vorstoß musste aber wegen Wetterverschlechterung abgebrochen werden.

Am 03.03.1944 griffen sowjetische Jagdbomber die Boote und Hafenanlagen an. Auf "S 51" wurde die Maschinen- und die Torpedoanlage beschädigt. Das Boot verlegte noch am selben Tag nach Konstanza zur Reparatur, von wo es erst am 23.03.1944 zurückkehrte.

Ein erneuter erfolgloser Vorstoß an die Kaukasusküste wurde in der Nacht  04./05.03.1944 mit den Booten "S 26", "S 28", "S 40", " S 42", "S 45" und "S 49" gefahren.

Vom 05. bis 10.03.1944 konnten wieder keine Einsätze stattfinden, da das Wetter das nicht erlaubte.

Iwan Baba heute - Foto: Archiv Axel Awaschke

In der Nacht vom 10./11.03.1944 verlegten "S 131" (StObStrm. Neumann) und "S 148" (Oblt.z.S. von Dülong) von Konstanza nach Sewastopol  und fuhren gleich in der folgenden Nacht eine Vorposteneinsatz südlich der Krim.

Am 11.03.1944 griffen sowjetische Jagdbomer die Boote in Iwan Baba an.  "S 49" erhielt einen Treffer im Maschinenraum, "S 28" erhielt einen Treffer in Abt. VII, beide Boote mussten aKB gestellt werden. "S 26, "S 28",  "S 40" und "S 42" trugen nur leichte Schäden davon.

"S 47" und "S 149" verlegten in der Nacht 11./12.03.1944 von Konstanza nach Sewastopol.

Vom 16. bis 26.03.1944 hielt das Wetter die Boote wieder in Iwan Baba fest. Nur "S 26", "S 28" und "S 49" verlegten am 20.03.1944 nach Balaklava und am folgenden Tag nach Sewastopol zur Instandsetzung von Leckagen und am 25.03.1944 nach Konstanza zur Reparatur.

Am 03.04.1944 griffen erneut sowjetische Jagdbomber die Boote im Hafen von Iwan Baba an. "S 42" erhielt einen Bombentreffer in Abt. V, der das Oberdeck zerstörte. Am 07.04.1944 verlegte es zusammen mit "S 72" nach Konstanza zur Instandsetzung.

Am 08.04.1944 setzte die Rote Armee zum Endangriff auf die Zugänge zur Krim an. 

Am 10.04.1944 übernahm Oblt.z.S. Mohs das Kommando über "S 42".

Ein Vorposteneinsatz von "S 40", "S 45" und "S 72" in der Nacht 10./11.04.1944 wurde auf Befehl abgebrochen und die Boote liefen in Sewastopol ein, um Torpedos abzugeben. 

Am 11.04. verlegten die Boote wieder nach Iwan Baba, um die Vorbereitungen zur Räumung des Stützpunktes zu unterstützen. 

In der Nacht 11./12.04.1944 fuhren "S 131" und "S 148" einen Vorposteneinsatz im Gebiet vor Feodosija und kehrten am Morgen nach Balaklava zurück. In der folgenden Nacht fuhren "S 52" und "S 131" von Sewastopol und "S 148" und "S 149" von Balaklava aus einen Vorposteneinsatz in das Seegebiet südlich der Krim und liefen morgens in Balaklava ein.

"S 149", das am 21.03.1944 von Oblt.z.S. Wülfing in Konstanza in Dienst gestellt worden war hatte dort eine Ausbildungsphase durchlaufen und verlegte in der Nacht  11./12.04.1944 von Konstanza nach Sewastopol zusammen mit "S 47" und "S 52".

Die Räumung des Stützpunktes Iwan Baba fand am 12.04.1944 statt. Da der Transport von Personal Vorrang hatte, wurden die Werkstätten, Munitions- und sonstige Vorräte gesprengt.

In der Nacht 12./13.04.1944 fuhren "S 52", "S 131", "S 148" und "S 149" als Vorposten südlich der Krim und liefen morgens in Balaklava ein.

In der Nacht 13./14.04.1944 fuhren "S 52", "S 131", "S 148" und "S 149" als Geleitsicherung für Marinefährprähme vor Balaklava

In den Nächten zum 13., zum 14. und zum 15.03.1944 fuhren "S 45", "S 47" und "S 51" Vorposteneinsätze südlich der Krim.

Am 14.04.1944 verlegten "S 40", "S 42" und "S 72" von Konstanza nach Sewastopol.

In der Nacht 14./15.04.1944 sicherten "S 52", "S 131", "S 148" und "S 149" wieder Marinefährpräme vor Balaklava.

Am 15.04.1944 erreichte die Rote Armee den Verteidigungsring der Stadt und die S-Boote sahen sich zunehmender Gefährdung durch Luftangriffe und Beschuss durch Artillerie gegenüber. 

Am 16.04.1944 verlegten "S 52", "S 131" und S 149" von Balaklava nach Sewastopol. 

Die folgenden Nächte bis 22.04.1944 fuhren die 1. SFltl in zwei Gruppen mit "S 40", "S 47", "S 51" und"S 149" und mit "S 42", "S 52", "S 72" und "S 131" Vorposteneinsätze südlich der Krim. Dabei erhielt "S 47" beim Auslaufen am 17.03. einen Treffer durch Beschuss von Land, der den Kompaß außer Betrieb setzte und dazu führte, dass das Boot wieder einlaufen musste. Am 21.03.1944 rammte "S 131" das Heck von "S 42", wodurch Spiegel und Ruderanlage beschädigt wurden.

In der Nacht 21./22.04.1944 verlegten "S 42", "S 47", "S 51" (Lt.z.S. Silies) von Sewastopol nach Konstanza und geleiteten dabei den Geleitzug "Luna".

In der Nacht 28./29.04.1944 verlegten "S 28", "S 47" und "S 51" von Konstanza nach Sewastopol. 

Danach folgten wieder bis zum 09.05.1944 nächtliche Vorposteneinsätze südlich der Krim . 

Beim Vorposteneinsatz in der Nacht 03./04.05.1944 wurden die Boote von Land aus beschossen, "S 148" wurde durch Granatsplitter getroffen, dabei wurde ein Mann getötet. Während eines kurzen Gefechtes mit drei sowjetischen Schnellbooten wurden die Boote wieder von Land aus beschossen. Am 04.05.1944 wurden die Boote im Hafen von Landartillerie beschossen ohne dass es Treffer gab. In der Nacht 04./05.05.1944 erhielt "S 149" einen 4,5cm-Treffer. "S 45" musste mit Maschinenschaden vorzeitig einlaufen. Am 06.05.1944 wurden die Boote wiederum im Hafen von Landartillerie beschossen, dabei gab es Splitterschäden auf "S 72" und "S 131".

Am 10.05.1944 führten "S 42" und "S 149" Evakuierungsfahrten von der Krimküste nach Konstanza durch. 

Am 11.05.1944 verließ der Seekommandant Krim, Konteradmiral Otto Schulz, an Bord von "S 149" die Krim.

Am 12.05.1944 wurden die Evakuierungsfahrten von "S 28", "S 40", "S 72" und "S 148" durchgeführt.    

           "S 47" mit der neuen Kalotte - Foto: Archiv F.K. Künzel

Die Flottille trug dazu bei, dass vom 12.04. bis 12.05.1944 insgesamt 90.260 Soldaten, 15.435 Verwundete, 11.358 Evakuierte und 4.260 Kriegsgefangene von der Krim nach Sulima und Konstanza abtransportiert werden konnten. Durch Bombenangriffe sanken mehrere Schiffe, 16.100 Menschen ertranken.

In den letzten Evakuierungstagen 09. bis 12.05.1944 konnten noch 25.697 Soldaten und 6.011 Verwundete evakuiert werden. Die 1. SFltl verlegte am 12.05.1944 nach Konstanza.

In der Nacht 14./15.05.1943 suchten "S 28", "S 42" und "S 131" vergeblich nach Überlebenden der Schiffe, die bei ihrer Versenkung evakuierte Soldaten an Bord gehabt hatten.

Bis Ende Mai 1944 fanden danach keine Einsätze statt. 

Am 01. und 02.06.1944 wurde Einzelausbildung, am 05.06. Rottenausbildung und Gruppenausbildung und am 06.06.1944 wurden Flottillenfahrübungen mit den Booten "S 28", "S 40", "S 47", "S 49", "S 72", "S 131", "S 148" und "S 149" durchgeführt.

Vom 07. bis 11.06.1944 fanden wegen des Wetters keine Einsätze statt.

Am 14.06.1944 verlegte die Flottille mit  "S 28", "S 40", "S 47", "S 49", "S 72", "S 131", "S 148" und "S 149" von Konstanza nach Sulima. In den Nächten 15./16.06. und 24./25.06.1944 führte die Flottille in zwei Gruppen Vorstöße in das Seegebiet südlich der Krim durch ohne Sichtungen von Feindfahrzeugen.

Sechs Boote der 1. SFltl im Schwarzen Meer im Juli 1944 - Foto: Archiv FMS

Vom 28.06. bis 17.07.1944 fanden wegen des Wetters keine Einsätze statt. 

In der Nacht 21./22.07.1944 führte die Flottille eine Sicherungsaufgabe für einen Minenwurfverband durch.

Vom 23. bis 31.07.1944 fanden aus Witterungsgründen keine Einsätze statt.

Am 17.08.1944 begann für die Boote "S 86" und "S 89" die Verlegung von Linz, wo sie nach dem Straßentransport von Dresden nach Inglostadt und der Schleppfahrt von Ingolstadt zusammengebaut worden waren, nach Sulina. 

Am 19.08.1944 wurden "S 26" (Lt.z.S. Silies) und "S 40" (Oblt.z.S. Weisheit) durch einen sowjetischen Luftangriff auf Sulina zerstört und "S 72" (ObStrm. Deckert) wurde so stark beschädigt, das es selbstversenkt wurde. Es fielen 13 Mann. 

Am 20.08.1944 stieß die Rote Armee in einer Großoffensive auf Galaz (Galati) vor.

 Am gleichen Tag wurde "S 28" (Lt.z.S. (KRO) Neumeier) im Hafen von Konstanza durch sowjetische Jagdbomber schwer beschädigt.

Am 22.08.1944 lief "S 148" (Oblt.z.S. von Dülong) nördlich von Sulima auf eine Mine und wurde anschließend selbst versenkt. Es traten keine Personalverluste auf. 

Am 23.08.1944 flogen 62 Bomber sowie 80 Jagd- und Schlachtflugzeuge einen Angriff auf den Hafen von Konstanza, bei dem "S 42" (Oblt.z.S. Mohs), "S 52" (Kptlt. Kaldewey) und "S 131" (ObStrm. Gurke) zerstört wurden, "S 28" (Lt.z.S. (KRO) Neumeier) und "S 149" (Oblt.z.S. Wülfing) wurden schwer beschädigt. Es fielen drei Mann.

Am gleichen Tag stürzte der rumänische König den Staatsführer Antonescu und proklamierte den Frontwechsel Rumäniens. Der Admiral Schwarzmeer (ASM) befahl der 1. SFltl den Einsatz gegen sowjetische Einheiten, die aus den bereits in sowjetischer Hand befindlichen Gebieten vorstoßen könnten. "S 51", "S 49", "S 45" und "S 47" gingen in See, die nicht fahrklaren Boote "S 28" (Lt.z.S. (KRO) Neumeier) und "S 149" (Oblt.z.S. Wülfing) wurden selbst versenkt. Das Stützpunktpersonal schlug sich mit LKW auf Gebiet durch, das sich noch in deutscher Hand befand. 

Am 24.08.1944 erhielten "S86" und "S 89" vom F.d.S. den Befehl zur Umkehr und teilte sie zur  Kampfgruppe "Eisernes Tor" der Donauflottille ab. Auf dem Marsch mit der Donauflottille donauaufwärts lief "S 86" am 28.08.1944  bei km 950 auf eine von der RAF geworfene Mine und musste von "S 89" in Schlepp genommen werden. Nach erfolgter Reparatur und dem Rücktransport nach Deutschland wurden sie zur 1. S-Schulflottille abgeteilt. 

Nachdem vom ASM keine Befehle mehr für die 1. SFltl eingingen, verlegte die Flottille nach Varna/Bulgarien. Nachdem  Bulgarien seine Neutralität verkündete, versenkten sich die vier letzten S-Boote - "S 45" (Oblt.z.S. Lutherer), "S 47" (Lt.z.S. Behrens), "S 49" (Lt.z.S. Bucher) und "S 51" (Kptlt. Seevers) am 29.08.1944 vor Varna selbst.  Am 30.08.1944 versenkten sich die übrigen etwa 200 deutschen Fahrzeuge, die sich nach Bulgarien zurückgezogen hatten. Die Besatzungen der vier S-Boote wurden interniert, konnten aber (mit bulgarischer Billigung) aus dem Lager entweichen und sich über Sofia, Belgrad und Wien nach Saßnitz durchschlagen, wo sie am 21.09.1944 eintrafen und den Stamm für die neue 1. SFltl bildeten.

Damit war der Seekrieg im Schwarzen Meer beendet. 

 

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