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S-Boote in der Kriegsmarine 1935 - 1945 Kleinschnellboote der Kriegsmarine LS 2 - LS 12 Bei Kriegsausbruch waren die Kleinst-Schnellboote "LS 1" und "LS 2" stillgelegt worden. Ab 1940 wurde das Interesse an den Booten wieder geweckt. Das bei Dornier entwickelte Leichtmetallboot "LS 2" sollte fertig gestellt werden und als "Meteor" an Bord des Hilfskreuzers "Komet" (HSK 7) gebracht werden. Da die eingeplanten 45 cm-Torpedos nicht realisiert werden konnten, wurde das Boot mit drei Minenabwurfeinrichtungen am Heck versehen, so dass es als schneller Minenleger eingesetzt werden konnte, um Hafeneinfahrten zu verminen. "LS 2" (Bild aus Connelly/Krakow: Schnellboot in Action) Die eingebauten Flugzeugmotoren verursachten Probleme, so dass "Meteor" von "Komet" nicht eingesetzt werden konnte. Im Frühjahr 1940 wurden bei Dornier vier weitere Boote in Auftrag gegeben. Für "LS 3" und "LS 4" standen die neu entwickelten Daimler-Benz Leicht-Dieselmotoren MB 507 zur Verfügung. Die Boote erhielten eine neue Minenwurfeinrichtung für vier statt bisher drei Minen. "LS 3" wurde am 14.10.1940 abgeliefert und an Bord der Hilfskreuzers "Kormoran" (HSK 8) eingesetzt. "LS 4" erhielt zwei Heck-Torpedorohre. Als erstes Boot erhielt es die neu entwickelten Propeller und erreichte damit 42,5 kn. Es wurde an Bord des Hilfskreuzers "Michel" (HSK 9) gegeben. Für die Boote "LS 5" und "LS 6" standen nur Junkers-Flugzeugmotoren zur Verfügung. Auf Weisung des OKM wurden beide Fahrzeuge als U-Jagdfahrzeuge (Wasserbombenträger) für die Ägäis hergerichtet und ins Mittelmeer verbracht, da aber das dazugehörige Ortungsfahrzeug "MR 7" ins Schwarze Meer verlegt wurde, kamen die beiden Boote nie zum Einsatz. Für die Serie "LS 7" - "LS 12" standen nun wieder die MB 507-Motoren zur Verfügung, so dass sie als Torpedoträger gebaut wurden. "LS 7" wurde am 08.10.1943, "LS 12" am 12.07.1944 abgeliefert. "LS 7" - "LS 11" wurden noch in die Ägäis transportiert, "LS 12" wurde in Jugoslawien gestoppt und kam als Versuchsboot zur Torpedoversuchsanstalt. Es wurde russische Kriegsbeute.
Die noch in Auftrag gegebene Serie "LS 13" - "LS 34" wurde durch das Kriegsende gestoppt, die Boote "LS 13" - "LS 18" wurden als französische Kriegsbeute fertig gestellt. Der Auftrag für die restlichen Boote wurde annulliert.
Typ „KS“ Die von der Lürssen-Werft in Zusammenarbeit mit Ministerialrat Dyckmann entwickelten Schnellboote mit Abmessungen von 15,95 m Länge, 3,5 m Breite und einem Tiefgang von 1,1 m wurden in erster Linie als Küstenminenleger („KM“) eingesetzt. Der Antrieb der 19 t verdrängenden Boote bestand aus zwei nicht umsteuerbaren 550/650 PS BMW 12-Zylinder-Viertakt-Otto-Flugzeugmotoren, die den Booten Geschwindigkeiten von unbeladen 30 bis 32 kn, beladen 24 kn, verliehen. Die Boote erhielten zwei 15-mm-Luftwaffen-MG. Klein-Schnellboot
Typ „KM“ als Küstenminenleger – Bild aus Fock Schnellboote Bd. 2 Die
ersten Boote wurden 1942 fertiggestellt. Vier Boote wurden in den
Finnenbusen verschifft, ebenso wurden Boote in das Schwarze Meer
verschifft. Anfang 1944 wurden acht Boote zunächst der Donau-Flottille
zugeteilt, dann aber Mitte 1944 an Kroatien übergeben. Sie erhielten dort
die Bezeichnung “KS 1“ bis „KS 8“. „KS 8“ brannte aus, „KS
5“ desertierte zu den Partisanen. Die übrigen Boote wurden am
13.12.1944 von der Kriegsmarine zurückgenommen. Ab Sommer 1944 wurde ein Teil der KM-Boote mit zwei 45-cm Leichtmetalltorpedorohren und einer 2-cm Maschinenkanone ausgerüstet und als „Küstenschnellboote“ („KS“-Boote) bezeichnet. Die „KS-Boote hatten die Nummer 1, 2, 9, 10, 11, 12, 16, 17, 18, 20, 21, 23, 24, 25, 26, 31, 32, 33, 34, 35 und 36. Das Schicksal und der Verbleib der „KS-Boote“ ist nicht nachvollziehbar.
Kleinschnellboote des K-Verbandes Im Hinblick auf die zu erwartende Invasion durch die Alliierten wurden verschiedene Entwicklungen und der Bau von Kleinschnellbooten angeschoben, da die LS-Boote einerseits zu groß für den einfachen Transport auf LKWs bzw. Anhängern und andererseits wegen der störanfälligen Antriebsanlagen nicht standfest genug waren.
Typ M.T.S.M.A. Ab Mai 1944 wurde der italienische Typ M.T.S.M.A. (Motoscafi Turismo Silurante Modificato Allargato) aus Italien bezogen bzw. nachgebaut. Allein der Nachbau von Mai 1944 bis Januar 1945 erbrachte von diesem Typ 78 Boote, wobei die Form der Aufbauten vom italienischen Vorbild abwich. Italienisches M-T.S.M.A.-Boot - Zeichnung aus Fock: Schnellboote Bd. 2 Das Boot hatte folgende technische Daten:
Der größte Teil der Boote kam nicht mehr zum Einsatz. Teils wurden die Boote an die Marine der Republica Sociale Italiana (R.S.I.), die nach dem Italienischen Waffenstillstand auf deutscher Seite stand, abgegeben.
Typ "Hydra" In Zusammenarbeit des OKM mit der Kröger-Werft in Warnemünde entwickelter Kleinstschnellbootstyp wurde ausgewählt und am 25.08.1944 wurden zwei Prototypen diese V-Spant-Bootsentwurfs in Auftrag gegeben. Klein-Schnellboot Hydra - Zeichnung aus Fock: Schnellboote Bd. 2
Erprobungsfahrt eines Prototyps "Hydra" - Foto aus Fock: Schnellboote Bd. 2 Das Boot hatte folgende technische Daten:
Am 04.12.1944 wurde eine Serie von 50 Booten in Auftrag gegeben, die als zusätzliche Bewaffnung ein Fla-MG erhalten sollten. Am 08.02.1945 wurde eine weitere Serie von 115 in Auftrag gegeben. Als Bauwerften waren die Kröger-Werften in Warnemünde und Stralsund, die Schlichting-Werft in Travemünde, die Lürssen-Werft in Vegesack, die Danziger Waggonfabrik, die HAmburger Werft und mehrer kleinere Bootswerften in Norddeutschland vorgesehen. Bis zum Kriegsende wurden nur 39 Boote fertiggestellt.
Typ "Kobra" nDieser Klein-Schnellbootstyp wurde von Oberingenieur H. Docter entworfen. Es war sowohl als autonomes als auch als einsetzbares Klein-S-Boot gedacht.
"Kobra" - Zeichnung aus Fock: Schnellboote Bd. 2 See-Erprobung "Kobra" - Foto aus Fock: Schnellboote Bd. 2 Das Boot hatte folgende technische Daten:
Nach Vergleichserprobungen dieses Knickspantbootes, von dem zwei Erprobungsboote bei Vertens gebaut worden waren, wurde dieser Typ nicht weiter verfolgt.
Typ "Schlitten" Der Kleinkampfmittel-Verband ließ neben den Klein-U-Booten und bemannten Torpedos durch den Leiter der Konstruktions- und Erprobungsabteilung, Oblt.z.S. d.Res. Fr.H. Wendel einen Entwurf für ein Klein-Schnellboot fertigen. Bei den Bremer Borgward-Werken entstand daraus ein spantenloses in stahlblech-schalenbauweise gebautes Ein-Mann-Schnellboot. Der Typ "Schlitten" war ein überaus kleines Boot mit seitlichen Ausnehmungen für zwei mitgeführte Torpedos. Diese Bauweise hatte den Vorteil, dass mit Hilfe der Kfz-Karosserie-Pressen schnell Bootskörper in großen Stückzahlen hergetellt werden konnten. "Schlitten I" - Zeichnung aus Fock: Schnellboote Bd. 2
"Schlitten I" beim Aussetzen - Fotos: Aus Fock: Schnellboote Bd. 2 Das Boot hatte folgende technische Daten:
Typ "Schlitten II" Da der Typ "Schlitten" wegen seiner geringen Maße ein schlechtes Seegangsverhalten zeigte und wegn des schwachen Antriebs nur geringe Geschwindigkeiten erreichte, wurde in einem neuen Entwurf der Typ "Schlitten II" mit gleichen Fertigungsmerkmalen in Angriff genommen. "Schlitten II" - Zeichnung aus Fock: Schnellboote Bd. 2
"Schlitten II" auf Transportwagen - Foto aus Fock: Schnellboote Bd. 2 Das Boot hatte folgende technische Daten:
Die Motoren mussten von Luftwaffenpersonal gefahren werden. Die Boote wurden in Boizenburg gebaut. Der Spezialtransportwagen wurde für die beiden Bootstypen "Wal I" und "Wal II" mitentwickelt.
Typ "Wal I" Kurz nach der Invasion entwickelte Oblt.z.S. d.Res. Wendel ein 9m-Stufenboot mit der Bezeichnung "Wal I" für eine 2-Mann-Besatzung. Die Torpdorohre für 45,7-cm Torpedos waren als Heckrohre beiderseits des Motors angeordnet. Da das Standard-Torpedorohr für dieses Boot zu schwer war, wurde ein eigenes Rohr von 320 kg entwickelt. Der Bootskörper war eine geschweißte Stahlblechkonstruktion. Kleinschnellboot Typ "Wal I" - Zeichnung aus Fock: Schnellboote Bd. 2 Kleinschnellboot Typ "Wal I" - Foto aus Fock: Schnellboote Bd. 2 Aussetzen Kleinschnellboot Typ "Wal I" - Foto aus Fock: Schnellboote Bd. 2 Das Boot hatte folgende technische Daten:
Das OKM lehnte diesen Bootstyp ab, da es sich um ein Stufenboot handelte und man befürchtete, dass es besonders im Stufenbereich zu Leckagen neigen könnte.
Typ "Wal II" Diese Boot war als stufenlose 10-m Boot wurde in Boizenburg gebaut. Auch dieser Bootskörper war eine geschweißte Stahlblechkonstruktion wie bereits "Wal I". Kleinschnellboot Typ "Wal II" - Zeichnung aus Fock: Schnellboote Bd. 2 Kleinschnellboot Typ "Wal II" auf Transportwagen - Foto aus Fock: Schnellboote Bd. 2 Kleinschnellboot Typ "Wal II" bei Probefahrten - Foto aus Fock: Schnellboote Bd. 2 Das Boot hatte folgende technische Daten:
Erprobungen und das Raketenschießen verliefen sehr erfolgreich, aber da Stahlblech 1944/1945 streng bewirtschaftet wurde, sah sich WEndel gezwungen einen weiteren Typ zu entwerfen, den Typ "Wal III".
Typ "Wal III" Das Boot wurde in konventionelle Holzbauweise gebaut, bei gleicher Bewaffnung und abgeändertem Antrieb wurde die Besatzungsstärke auf 3 - 4 Mann erweitert und achtern ein spritzwasserfreier Waffenstand hinzugefügt. Kleinschnellboot Typ "Wal III" - Zeichnung aus Fock: Schnellboote Bd. 2 Mit diesem Typ wurden auch Versuche mit einem zusätzlichen Raketenantrieb durchgeführt. Die Geschwindigkeit ließ sich zwar auf 58 kn steigern, aber das Boot war kaum noch beherrschbar, weil es leicht aus demn Ruder lief und zu kentern drohte. Die Versuche wurden abgebrochen und man beließ es bei dem alternativ möglichen Motoreneinbau eines 600-PS und eines 800-PS Flugzeugmotors. Das Boot hatte folgende technische Daten:
Wegen der Entscheidung des OKM für den Typ "Hydra" erfolgte der Serienbau dieses Typs nicht mehr.
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